Theater

Die europäische Erstaufführung von Lola Arias' "Mi Vida Después" (14.8., 19.30 Uhr) ist ein Stück argentinischer Zeitgeschichte. Die Regisseurin Lola Arias, die im letzten Jahr das Festival in Avignon eröffnete, verschränkt die Biografien zweier Generationen und erzählt von (ihren) sechs Schauspielerinnen, die während der argentinischen Militärdiktatur geboren wurden.

Tanz

Sie gilt als französische Pina Bausch und ist eine der wandlungsfähigsten Choreografinnen: Mathilde Monnier. Die künstlerische Leiterin des Choreografischen Zentrums in Montpellier überrascht mit "tempo 76" (19.-21. 8., 21 Uhr), einem für sie ungewöhnlich heiteren Stück. Sie jagt ihr exzellentes Ensemble in farbenfrohen Kostümen und fantasievollen Variationen von synchronen Formationen über den frischen grünen Bühnenrasen. Ein fein verwobene Gruppen- Choreografie, die sowohl ganz abstrakte Momente zeigt als auch Realität simuliert, etwa beim simultanen Hunde-Ausführen. Ein echtes Sommerstück voll unbeschwerter, leichtfüßiger Tanzfreude.

Theater

Jan Lauwers und die Needcompany gehören zu den Stammgästen beim Sommertheater. Immer überrascht die leichthändige, doch stets tiefgründige Mischung aus Tanz, Musik, Theater. Im letzten Teil seiner Trilogie "Sad Face/Happy Face", beschäftigt sich Lauwers mit dem Krieg und unserem (Nicht-) Verhältnis dazu. "The Deer House" (27.- 29.8., 20 Uhr) erzählt in grotesken Bildern mit grimmigem Humor von allen Seiten des Lebens.

Theorie

Schon bei der Reihe "go create resistance" am Schauspielhaus stand Matthias von Hartz für die Ergänzung der performativen Künste durch die Theorie. Und auch zum Sommerfestival lädt er wieder kluge Denker und Redner ein, die das unterhaltende Programm begleiten. Am aufregendsten dürften in diesem Jahr die Begegnungen mit dem Biologen Ernst Ulrich von Weizsäcker (20.8., 19.30 Uhr) sowie den US Soziologen Richard Sennett und Saskia Sassen (15.8., 19.30 Uhr) sein. Die stellen die naheliegende Frage "Capitalism in Crisis. What's next?" Auf die Antwort muss man gespannt sein. Die Gedanken sind frei - der Eintritt auch.

Musik

Die Franzosen Olivier Libaux und Marc Collin schneidern mit ihrem Bandprojekt Nouvelle Vague (22.8., 22 Uhr) Schlagern des New Wave schwerelose neue Bossa-nova- und Folk-Kleider. Zum Umfeld des in Berlin ansässigen Exil-Kanadiers Gonzales zählt der Soundtüftler Mocky (25.8., 21 Uhr). Neuerdings wendet er sich dem Jazz-Pop zu. Als Geheimtipp werden die schwedischen Folkschwestern First Aid Kit (28.8., 22 Uhr) gehandelt.