Der mittelalterliche Kaiser Otto IV. und der “Traum vom welfischen Kaisertum“ stehen im Mittelpunkt der Niedersächsischen Landesausstellung, die morgen in Braunschweig eröffnet wird.

Braunschweig. Die bis zum 8. November dauernde Schau präsentiert damit den einzigen Kaiser aus dem heute noch existierenden Geschlecht der Welfen, der vor 800 Jahren, am 4. Oktober 1209, zum römisch-deutschen Kaiser gekrönt wurde.

Die Ausstellung findet an teilweise historischer Stätte statt: am Burgplatz mit dem mittelalterlichen Dom St. Blasii, dem Löwenstandbild und der Burg Dankwarderode. Auf 1000 Quadratmeter Ausstellungsfläche präsentiert die Schau hochrangige Objekte aus ganz Europa. Ein besonderes Highlight ist der "Ptolemäer-Kameo" aus dem Kunsthistorischen Museum in Wien. Das aus Halbedelstein gefertigte Relief stammt aus dem 3. Jahrhundert vor Christus und wurde von Otto IV. für die Herstellung der Stirnseite des Kölner Dreikönigschreins gestiftet.

Zu den Ausstellungsstücken gehören das Testament sowie der aus Seide hergestellte Kaisermantel Ottos IV. aus der Zeit um 1200. Zahlreiche illustrierte Handschriften, Chroniken und Urkunden runden das Bild des Herrschers ab.

Braunschweig erinnert mit einem kulturhistorischen "Kaiserjahr 2009" an den 800. Jahrestag der Kaiserkrönung Ottos IV., der der Sohn Heinrichs des Löwen und Mathildes von England war. In Frankreich und England erzogen, war Otto IV. 1198 als Gegenkönig zu dem Staufer Philipp von Schwaben gewählt und nach dessen Ermordung gekrönt worden.

Infos: www.braunschweig.de/otto