Weimar. Das Schicksal des Bauhaus-Schülers Franz Ehrlich und weiterer Bauhäusler im Nationalsozialismus steht seit gestern im Mittelpunkt einer Ausstellung zum 90. Gründungsjubiläum der Kunstschule in Weimar. Zentrales Exponat ist das Original des Eingangstors zum einstigen Konzentrationslager Buchenwald, dessen Inschrift "Jedem das Seine" Ehrlich 1938 im Auftrag der SS entwerfen musste. Mit seinem Entwurf in Anlehnung an die von den Nazis verfemte Moderne habe sich Ehrlich "auf subtile Weise" gegen deren Weltanschauung gewandt, hieß es. Der Schriftzug ist die Übertragung des alten römischen Rechtsgrundsatzes "Suum cuique". Dazu gehörten ehrenhaft leben, niemanden verletzen und "jedem das Seine gewähren". Die Ausstellung ist bis zum 11. Oktober zu sehen.