Er ist für scharfe Worte und bissige Kommentare bekannt - und dafür, dass er eigentlich keine Preise annimmt. Den Jean-Paul-Preis des Freistaates Bayern wird der Schriftsteller Eckhard Henscheid aber gerne entgegennehmen, sagte der 67-Jährige am Freitag der Deutschen Presse-Agentur dpa. Kurz zuvor hatte Bayerns Kunstminister Wolfgang Heubisch (FDP) in München mitgeteilt, dass die mit 15 000 Euro dotierte Literatur-Auszeichnung an den Oberpfälzer gehen wird.

München. Die Preisverleihung soll am 7. Oktober sein. In der Dankesrede werde er auch einige spitze Bemerkungen machen, kündigte Henscheid schon einmal an.

Henscheid gehört zu den Begründern der Satirezeitschrift "Titanic". Einem breiteren Publikum wurde er in den 1970er-Jahren mit seinem autobiografisch gefärbten, komischen Romanwerk "Trilogie des laufenden Schwachsinns" bekannt. Er hat zahlreiche Essays, Lyrik, Romane, Kritiken, Erzählungen, Satiren und vieles andere geschrieben.

"Kein Schriftsteller hat das Lebensbild der bayerischen Provinzialität und des bundesdeutschen Spießertums so gnadenlos und virtuos beschrieben wie Henscheid", sagte Heubisch zur Begründung. "Henscheid verbindet Sprachvirtuosität mit bissiger Gesellschafts- und Sprachkritik und einem einzigartigen Humor."

"Ich halte wenig von Preisvergaben, aber man kann Ausnahmen machen", kommentierte Henscheid die Entscheidung der Jury.