Mitte November fährt die offizielle Delegation Hamburgs nach Indien, um die Verträge zu unterzeichnen.

Hamburg. Die Hamburg Media School (HMS) öffnet sich in Richtung Indien. Die vor einem Jahr angekündigte Kooperation zwischen der Filmschule Roopkala Kendro und dem Filmstudium an der Hamburger Finkenau nimmt jetzt konkrete Züge an.

In der kommenden Woche reisen Insa Sjurts und Hubertus Meyer-Burckhardt zu vorbereitenden Gesprächen nach Kalkutta: Die Vorsitzende der Geschäftsführung der HMS und der Leiter des Filmstudiengangs treffen sich in der westbengalischen Metropole unter anderem mit dem Direktor des Instituts, Asoke Bhattacharya.

Rund 200 Studierende nutzen das zweijährige Aufbaustudium im indischen Bundesstaat Westbengalen, der Fokus liegt auf dem Bereich Dokumentarfilm, während man bei der HMS mehr die erzählerischen Filmformen pflegt. "Für uns hat die Verbindung mit Roopkala Kendro komplementären Charakter", sagt Insa Sjurts. "Sind sich die Filmschulen zu ähnlich, dann lernt man nur bedingt voneinander."

Drei Ziele verfolgt man bei der HMS mit dieser deutsch-indischen Kooperation: den Austausch von Studierenden; das sogenannte bridging - ein Netzwerk, das noch vor dem Eintritt ins Berufsleben gespannt wird -sowie ein gemeinsames Filmfestival.

Die Verbindung zu dem Subkontinent ist ein weiterer Schritt auf dem Weg zur Internationalisierung der Hamburg Media School. Eine "Star Alliance der Filmhochschulen" schwebt Hubertus Meyer-Burckhardt vor, im Gespräch sind Verbindungen in Hamburgs Partnerstadt Chicago, nach Skandinavien (Kopenhagen oder Stockholm) sowie irgendwann schließlich auch einmal nach Afrika.

Im Bereich des Medienmanagements bestehen bereits Kooperationen mit Hochschulen in Schweden (Jönköping International Business School) und China (Jiatong University). Diese sollen nun mit dem indischen Management-Institut in Shillong im Nordosten Indiens (Bundesstaat Meghalaya) erweitert werden, die Ausbildung am "Rajiv Ghandi Institute of Management" wird von der indischen Regierung besonders gefördert.

Die offizielle Delegation aus Hamburg, zu der neben Sjurts und Meyer-Burckhardt auch Mediensenatorin Karin von Welck (parteilos) gehört, reist dann Mitte November nach Indien, um dort die Verträge in Sachen Kooperation endgültig zu unterschreiben.