Keine gute Idee, Berliner Komödien-Urgestein geballt in der “Pension Schöller“ zu versammeln: Der Schwank über vermeintlich Verrückte in einer Irrenanstalt gerät Jürgen Wölffer unversehens zur Posse aus der Anstalt für hochbetagte Mimen.

Hamburg. Auch wenn die Altstars ihrem Klamauk den Schein von Selbstironie zu geben versuchen, hat er ihnen einen Bärendienst erwiesen, sie noch Löwenjäger und verliebte Landpomeranzen spielen zu lassen. Denn Komik funktioniert nun mal besser auf dem Boden der Wahrscheinlichkeit.



Was soll denn der Zuschauer mit einem Rest von Realitätssinn denken, wenn ein über 60-jähriger "Junge" mit schwerem Sprachfehler (bejubelt: Winfried Glatzeder) noch Schauspieler werden und den "Hamnet" mimen will? Der Alte hat "zweifenos" einen schweren "Knann". Edith Hanckes Görendiskant klingt mit achtzig zwar etwas brüchiger, doch als unwürdige Greisin geht sie immer durch. Achim Wolff scheint aus seiner TV-Sketch-Comedy "Alt & durchgeknallt" entlaufen, und Wolfgang Spier will mit fast 90 Jahren noch immer beweisen: "Je oller, desto doller."


Vielleicht amüsierte sich das Publikum deshalb so prächtig, weil es sich jünger fühlen durfte nach dem Motto: "Lacht, Leute, solange ihr noch könnt!"


Pension Schöller bis 13.9., Komödie Winterhuder Fährhaus, Kartentel: 48 06 80 80.