Das Mozart Piano Quartet gastiert mit einem Klassiker-Programm in der Kirche Rellingen.

Wer hat schon ständig Platz für ein ganzes ausgewachsenes Orchester in der guten Stube, wenn man mal live eine Beethoven-Sinfonie hören möchte? Aus dieser ganz praktischen Überlegung heraus hat der Beethoven-Schüler und -Biograf Ferdinand Ries gehandelt, als er dessen "Eroica" auf Klavierquartett-Format herunterkürzte. So ließ sich das gute Stück seinerzeit deutlich einfacher anhören. Das Vier-Mann-Destillat enthält dennoch alles, was Beethovens Wucht und Größe ausmacht.

Vor allem mit diesem zentralen Programmpunkt empfiehlt sich das Mozart Piano Quartet heute für einen Besuch bei dem Konzert des Ensembles in der nordwestlich von Hamburg gelegenen Rellinger Kirche. Das Ensemble wurde 2000 gegründet und hat seitdem immer wieder mit interessanten Ausgrabungen und Zusammenstellungen auf sich aufmerksam gemacht. Pianist Paul Rivinius, Mark Gothoni (Violine), Hartmut Rohde (Viola) und Peter Höre (Violoncello) sind international bewährte Solisten, im Kammermusikensemble summiert sich diese Erfahrung.

Für das SHMF-Konzert wurden drei Stücke zusammengestellt, die bewiesen, wie sinnlos es ist, Stilmerkmale auf ein Entstehungsdatum festnageln zu wollen. Gespielt werden drei Unikate, die im Zeitraum von nur zwei Jahrzehnten entstanden: der besagte Beethoven, Schuberts Adagio und Rondo concertante und Mendelssohns 2. Klavierquartett, das der vor 200 Jahren in Hamburg geborene Komponist 1823 im zarten Alter von 14 Jahren schrieb und seinem Lehrer Carl Friedrich Zelter widmete. So schließt sich dann auch wieder der Kreis beim Thema Schüler und Meister.

Mozart Piano Quartet heute 20.00, Kirche Rellingen (Bus 185), Kirchenstraße, Karten zu 10,- bis 39,- unter T. 0431/57 04 70, ggf. an der Abendkasse, weitere Infos unter www.shmf.de