Berlin. Der Direktor der Stiftung Bauhaus Dessau, Philipp Oswalt, plädiert für einen ausgewogeneren Umgang mit dem Erbe der DDR-Architektur. Er habe das Gefühl, dass es heute noch "den Drang gibt, das DDR-Unrechtsregime auch physisch auslöschen zu wollen", sagte Oswalt in Dessau. In den meisten ostdeutschen Stadtzentren gebe es nach wie vor Bemühungen, jegliche architektonischen Hinterlassenschaften des Sozialismus auszumerzen. Dies sei eine Fehlentwicklung. Er befürchte, dass die Qualität der DDR-Architektur heute schwer zu erkennen sei. Zu kritisieren an der DDR-Architektur ist nach Ansicht Oswalts die seit den 1970er-Jahren bis ins Extreme getriebene Industrialisierung.