Näher ran an die Musik lautet das Motto der Reihe “Bunkerrauschen“, die der Cembalist und Komponist Michael Petermann in seinem Atelier im einstigen Luftschutzbunker auf dem Heiligengeistfeld veranstaltet.

Hamburg. Das ist zum einen wörtlich gemeint, denn in den hellen Raum zwischen den meterdicken Betonwänden passen maximal 60 Personen. Zum anderen bringt Petermann mit so kundigen wie launigen Moderationen seinem Publikum die Musik auch mit Worten nahe.

Seit vier Jahren gibt es diese Hauskonzerte. Für die kommende Saison hat Petermann deutlich nachgelegt: Erstmals präsentiert er eine vollständig durchgeplante Spielzeit mit einem Konzert pro Monat.

Zu den Highlights zählt dabei das "Cembalo Tennis", bei dem die in der Mitte platzierten Hörer verfolgen können, wie Petermann und sein Doppelpartner sich in Bachs c-Moll-Passacaglia die Bälle zuspielen. Ein weiteres Konzert ist den Hamburger Kleinmeistern Reinecke, Woyrsch und Niemann gewidmet. Und mit dem Amaryllis-Quartett wird erstmals ein Streichquartett in Petermanns bombensicherer Stube Musik von Haydn bis Berg spielen.

Auch bei der Infrastruktur hat Petermann aufgestockt: Ordentlich aufgereiht stehen ein brandneuer Steinway, ein altes Cembalo und ein Klavichord von moderner Meisterhand in seinem Kunstbunker. Gleich daneben haben auch die Küchenmixer aus Petermanns "Blödem Orchester" ihren Platz gefunden, mit denen er in der kommenden Saison die Räume der Sammlung Beurmann im Museum für Kunst und Gewerbe bespielen will.