Am Donnerstag um 12 Uhr hatte das Rätselraten für die Mitarbeiter des Hamburger Jahreszeiten Verlags (“Für Sie“, “Petra“) ein Ende. Im Erdgeschoss des Verlagshauses am Poßmoorweg informierte Geschäftsführer Joachim Herbst die Belegschaft, wie er sich die geplante Kurzarbeit vorstellt.

Hamburg. In einer Mail wurde bereits am Mittwoch angedeutet, dass die Beschäftigten wegen "dramatischer Einbrüche bei den Anzeigeneinbuchungen" künftig weniger arbeiten sollen. Nach Angaben von Teilnehmern der Veranstaltung favorisiert Herbst ein Modell, das bei einem Gehaltsverzicht von 20 Prozent Kurzarbeit von August bis einschließlich Oktober vorsieht. Der Betriebsrat, dessen Vorsitzender René Bickel seinen Urlaub unterbrach, hat der Kurzarbeit prinzipiell zugestimmt. Allerdings wäre es ihm lieber, wenn von August bis Dezember bei einem Lohnabschlag von nur zehn Prozent kurzgearbeitet werden würde. Eine Entscheidung soll in Gesprächen zwischen Geschäftsführung und Betriebsrat in der kommenden Woche gefunden werden.

Um zu gewährleisten, dass die Journalisten tatsächlich weniger arbeiten, sollen die während der Kurzarbeit produzierten Hefte geringere Umfänge haben. Laut Herbst sind die Anzeigeneinbrüche geringer als bei anderen Verlagen. Allerdings sei die Finanzdecke seines Hauses dünner als bei der Konkurrenz.