Rekordergebnis für die Abendblatt-Aktion “Gratis ins Museum“: Trotz hochsommerlicher Temperaturen kamen am Sonnabend 3660 Kunstinteressierte ins Bucerius-Kunst-Forum, um sich die Ausstellung “Edward Hopper und seine Zeit“ anzusehen.

Hamburg. Schon vor elf Uhr hatte sich vor der Ausstellungshalle am Rathausmarkt eine Schlange gebildet, und Schlangen vor der Kasse gab es dann fast den gesamten Tag über.

Als sich die Türen Punkt elf öffneten, waren die Ausstellungsräume in beiden Etagen schnell gefüllt. Manchmal wurde es recht eng, dennoch war die Stimmung entspannt und freundlich. Viele Besucher nutzten das Angebot, eine Einführung im Ian-Karan-Auditorium zu hören. "Eigentlich wollte ich immer nur eine Viertelstunde sprechen, aber ich habe schnell gespürt, wie interessiert mir die Leute zuhörten, da wurden es dann manchmal 20 oder 25 Minuten", sagte die Kunsthistorikerin Stephanie Gans, die das Ausstellungskonzept anschaulich und gut verständlich erläuterte.

Die Schau beschränkt sich nicht auf Edward Hopper, sondern zeigt zugleich die Arbeiten vieler seiner Zeitgenossen. Auf diese Weise wird sichtbar, welchen Einflüssen der große amerikanische Künstler ausgesetzt war und wie er Themen aufgegriffen und auf seine ganz eigene und unverwechselbare Weise verarbeitet hat.

"Im ersten Moment war ich etwas enttäuscht, dass hier nur acht Ölgemälde von Hopper zu sehen sind, doch inzwischen habe ich so viel spannende Bilder entdeckt, dass ich richtig begeistert bin. Viele dieser Künstler kannte ich bisher gar nicht", meint Heike Recht (54). Michael Bzoch (55) hatte eigentlich gehofft, Hoppers 1942 entstandenes Gemälde "Night Hawks" einmal im Original zu sehen, doch das ist nicht Teil der Schau. Dafür fand er viele andere Motive, die ihm gut gefielen. Bzoch hatte beim Frühstück den Abendblatt-Bericht gelesen, den Coupon ausgeschnitten und sich dann kurz entschlossen auf den Weg gemacht.

Ein durchweg positives Resümee zog Andreas Hofmann, der Geschäftsführer des Bucerius-Kunst-Forums: "Das große Interesse so vieler Menschen am heutigen Tag zeigt, dass unser Konzept angenommen wird, Hopper zum ersten Mal im Kontext seiner Zeitgenossen darzustellen."