Einiges gewagt und viel gewonnen haben die Macher des Opern-Triptychons “About Death“, das am Donnerstag in der Opera Stabile Premiere hatte. Zum guten Schluss der Staatsopern-Saison ist hier ein klug konzipierter, herausfordernder und starker Musiktheaterabend gelungen.

Hamburg. Das große, existenzielle Thema wird zu einer packenden künstlerischen Erfahrung, weil die Mischung stimmt: Die drei Kammeropern zum Thema Tod sind grundverschieden und ergänzen sich doch optimal. Die Regie von Petra Müller bleibt zurückhaltend und auf die Personenführung konzentriert; das Steingarten-Bühnenbild von Aida Guardia ist sogar ausgesprochen karg. Beide beugen so jedem Kitschverdacht vor und heben sich das Beste für den Schluss auf.

Die Sänger des Internationalen Opernstudios, allen voran Vida Mikneviciute als Savitri sowie der Gastsänger Markus Petsch als Pfandleiher, bieten eine sängerisch und darstellerisch großartige Leistung. Einziger Wermutstropfen: die Musik zu Christian Josts "Death Knocks" nach Woody Allen. Um Allens Wortwitz und Situationskomik zur Geltung zu bringen, ist die viel zu kompliziert. In Holsts "Savitri" dagegen gelingt Dirigentin Anna Skryleva jener Balanceakt, der ergreifende Schlichtheit und großes Gefühl davor bewahrt, in Sentimentalität umzukippen. Bohrend intensiv ist die Musik von John Taveners Dostojeweski-Vertonung "A Gentle Spirit". Auch Dank des souveränen Zugriffs von Dirigent Alexander Soddy gehen diese Klänge von der ersten Note an unter die Haut.