Nach der Berichterstattung über die hohen Nebenverdienste von Fernsehmoderatoren wie Claus Kleber und Marietta Slomka will das ZDF seine internen Genehmigungsverfahren verschärfen.

Mainz. - "Wir werden uns in Zukunft die Höhe der Honorare genauer ansehen. Sie darf nicht zu einer Beeinträchtigung der journalistischen Unabhängigkeit oder Arbeit insgesamt führen," sagte Intendant Markus Schächter nach dem Ende einer zweitägigen Sitzung des ZDF-Fernsehrats in Mainz. Bis zur nächsten Sitzung im Oktober soll ein Regelwerk erstellt werden. Nebenverdienste dürften auch nicht pauschal verteufelt werden. Aus rechtlichen Gründen sei ein grundsätzliches Verbot ohnehin nicht möglich.

Schächter will prüfen (lassen), ob etwa die offensive Vermarktung populärer Mitarbeiter durch Agenturen künftig noch als mit der journalistischen Objektivität vereinbar gelten können. Der Fernsehratsvorsitzende und CDU-Bundestagsabgeordnete Ruprecht Polenz bezeichnete die Nebentätigkeiten von ZDF-Journalisten als "nicht nur zulässig, sondern erwünscht". Die Nachfrage nach prominenten Vertretern des Senders als Redner, Experten oder Moderatoren bei Veranstaltungen sei auch ein Beleg für die Qualität des Senders. Allerdings müsse es eine größtmögliche Transparenz der nebenberuflichen Aktivitäten geben.