Am Schauspielhaus steht Karin Henkel bislang für eine der prägendsten Regiehandschriften.

Ihre Inszenierung von "Medea" nach Franz Grillparzer zählt seit der Premiere vor drei Jahren zu den Dauerbrennern auf dem Spielplan. An diesem Sonnabend steht sie zum vorerst letzten Mal auf dem Programm.

Henkel verlegt "Medea" in die Vorhölle der bürgerlichen Familie. Doch statt eines sicheren Hafens lauern überall Brüchigkeit und Zerfall. Grandios verkörpert Ute Hannig die Königstochter Medea, die die eigene Familie verraten hat, um der Liebe wegen dem Griechen Jason, der nach dem Goldenen Vlies trachtete, ins Exil nach Korinth zu folgen. Das vermeintliche Paaridyll mit zwei goldigen Kindern zerbricht. Jason betrügt sie. Und auf besonders grausame Weise wird diese Medea zu einer modernen Rächerin.

Medea : Sa 27.6., 19.30, Schauspielhaus (U/S Hbf.), Kirchenallee 39, Eintritt 8,- bis 40,-; Internet: www.schauspielhaus.de