Die Deutsche Druck- und Verlagsgesellschaft (dd_vg) der SPD residiert in einem Fachwerkhaus in der historischen Deichstraße. Ein geeigneter Ort für die Bilanzpressekonferenz gestern, fand die eigens aus Berlin angereiste SPD-Schatzmeisterin Barbara Hendricks, denn auch die dd_vg sei “historisch gewachsen“.

Hamburg. -

Anders als es das museale Ambiente des Veranstaltungsorts nahelegt, verwaltet die dd_vg nicht nur ein paar altehrwürdige Arbeiterzeitungen. Sie ist eine moderne Medienholding, die Beteiligungen an Zeitungen, Zeitschriften, Druckereien und Radiosendern hält. 2008 erwirtschaftete sie einen Jahresüberschuss von 15,5 Millionen Euro. Das sind zwar 1,7 Millionen Euro weniger als im Vorjahr. Da aber die Krise in der Medienbranche schon im zweiten Halbjahr 2008 spürbar war, spricht die dd_vg von einem "mehr als respektablen Ergebnis".

2008 sicherte sich die SPD-Holding die Mehrheit an einer Druckerei in Bayreuth und erhöhte ihren Anteil an der Zeitschrift "Öko-Test" von 50 auf gut 64 Prozent. In diesem Jahr könnte eine weitere Aufstockung folgen. 2009 wird auch der Einstieg der Madsack-Gruppe, an der die dd_vg 23,1 Prozent der Anteile hält, bei Zeitungen in Leipzig, Lübeck, Kiel und Rostock ergebniswirksam.

Sorgenkind bleibt die "Frankfurter Rundschau", die der Holding zu 40 Prozent gehört. Sie benötigte zu ihrer Sanierung weitere Darlehen. Dennoch kann die dd_vg der SPD im Wahljahr 2009 8,1 Millionen Euro netto ausschütten.