Krise? Welche Krise? Die Kreativen der Mediaagentur pilot navigieren sich erfolgreich auch durch wirtschaftlich schwere Zeiten.

Hamburg. - Sieben Prozent Wachstum bei den klassischen Medien wie Zeitung, Radio, Fernsehen und 14 Prozent im Onlinebereich, so lautet die Prognose für 2009. "Unserem Geschäftsmodell kommt die Krise entgegen", sagen die Geschäftsführer Jens-Uwe Steffens und Klaus Ahrens selbstbewusst. "Wir wissen, wie Mediennutzer mit Werbung umgehen, und wir wissen, wofür sie sich interessieren." So gesehen mutet es gar nicht seltsam an, wenn es heißt: "Wir wollen weniger Werbung." Pause. "Aber bessere." Aus Sicht der Verbraucher heißt das: Werbung, die nicht nervt, sondern als unterhaltsam empfunden wird.

Gegründet wurde die pilot media GmbH & Co. KG vor zehn Jahren in Hamburg - am Donnerstag wird das Jubiläum groß gefeiert -, mit Dependancen in München (seit 2001) und Berlin (seit 2007) und mehr als 200 Mitarbeitern ist pilot inzwischen die zweitgrößte unabhängige und inhabergeführte Mediaagentur. Während Kreativagenturen für ihre Kunden Werbekampagnen entwickeln, buchen Mediaagenturen die Werbeflächen - auf Plakatwänden, in Zeitungen und Zeitschriften, bei Fernsehsendern und immer häufiger gestalten sie dann auch die Werbung im Internet. Zu den Kunden von pilot gehören Otto, Mobilcom Debitel, Reemtsma, Hanse Merkur, die VW-Bank, Das Erste.

Hamburg als Kreativ-Hauptstadt Deutschlands biete für ihre Arbeit das ideale Umfeld. "Hamburg ist eine Hafenstadt - das ist das Schöne hier, aber auch das Problem", sagt Steffens. "Der Fokus der Stadt ist fast ausschließlich auf den stärksten Wirtschaftszweig gerichtet." Der Hamburger Mediendialog sei ein gutes Signal, doch die Branche wünsche sich noch mehr solcher Plattformen. Gerade in den Zukunftsfeldern Web-TV, mobile Dienste beispielsweise aufs Handy oder im Spiele-Bereich würden sich gute Profilierungschancen bieten.

Es wäre ja schon mal ein Schritt, so sagen Ahrens und Steffens, wenn Hamburgs Politiker das Gespräch suchen würden auf den Veranstaltungen, die es bereits gibt. Ahrens ist beispielsweise Jurymitglied beim Neptun Award und beim Web Future Award, Initiativen von Hamburg@Work. In diesen Wettbewerben werden außergewöhnliche Konzepte und Projekte aus dem Bereich Werbung und neue Geschäftsmodelle im Internet ausgezeichnet. Die Geschwindigkeit, auch das betonen beide immer wieder, mit der sich die Medienangebote entwickeln und verändern, sei atemberaubend. Von Krise - wenn man sie denn in positive Energie umsetzen kann - keine Spur.