Mit einem großen Knall geht der “Marienhof“ in die Luft.

Die altgediente "Galerie" mit dem "M & P", dem Blumenladen von Inge Busch und der "Möhre", dem Gemüseladen von Sülo Özgentürk, an die sich die treuen Zuschauer in den vergangenen Jahren so gewöhnt hatten, gibt es von heute an nicht mehr. Die Serie, die in Köln spielt und seit nunmehr 17 Jahren im ARD-Vorabendprogramm läuft, wagt einen explosiven Neustart. Und dieser PR-Coup ist auch bitter nötig, denn von den treuen Zuschauern gibt es immer weniger. Der Marktanteil der Serie dümpelt nach Angaben der ARD bei durchschnittlich neun Prozent, im Jahr 2000 lagen sie noch bei 15,5 Prozent. Ziel von Produzent Simon Müller-Elmau, der im Januar von der "Verbotenen Liebe" in den "Marienhof" wechselte: Die Quote muss rauf auf über zehn Prozent.

Das ist vor allem darum schwierig, weil auch das "Marienhof"-Umfeld schwächelt. Die Quoten der "Verbotenen Liebe" (18.00 Uhr) liegen nur leicht über denen des "Marienhofs" bei elf Prozent. Zwar nehmen rund 70 Prozent der Zuschauer im Anschluss auch noch den "Marienhof" mit, die neue Serie "Eine für Alle - Frauen können's besser" (18.50 Uhr) nimmt mit katastrophalen Quoten von um die fünf Prozent aber schnell wieder den Schwung aus dem ARD-Vorabend. "Wenn der Zuschauer weiß, dass er nach 'Marienhof' ohnehin das Programm wechselt oder den Fernseher ganz ausstellt, ist er eher geneigt, zu zappen", sagt Müller-Elmau. Allerdings seien die Macher teilweise auch selbst schuld: "Die Zuschauer haben uns einige Geschichten einfach nicht mehr abgekauft. Immer musste alles spannender, aufregender werden. Das ging dann oft zulasten der Authentizität." Das bemängeln Fans der Serie schon seit Jahren.