Für den NDR-Chor beginnt mit der nächsten Spielzeit mehr als nur eine neue Saison.

Hamburg. - Dann wird das öffentlich-rechtliche Vokalensemble erstmals in seiner über 60-jährigen Geschichte mit einer eigenen Abo-Reihe in Hamburg verstärkt auf sich aufmerksam machen. "Nur so lässt sich der Chor noch weiter in der Musikszene der Stadt verankern", findet Chordirektor Philipp Ahmann selbstbewusst.

Vier Konzerte (drei A-cappella-Programme, eines mit Orchesterbegleitung) sind geplant, zwei in St. Johannis Harvestehude, je eines in der Laeiszhalle und dem Rolf-Liebermann-Studio. Die stilistische Bandbreite ist beachtlich: Das Programm "Lichter der Nacht" reicht von Schubert über Brahms, Bruckner und Debussy bis zu Ligeti. "Magnum Mysterium" bietet ein Weihnachtsprogramm jenseits des Erwartbaren. Bei der Kooperation mit der NDR-Reihe "Das Alte Werk" sind die Hamburger Barockmusiker von Elbipolis für eine Pergolesi-Messe und Händels "Dixit Dominus" mit im Spiel. "Urlicht" kombiniert den Mahler-Klassiker mit Kagel und Killmayer, begleitet unter anderem von "Elbtonal Percussion".

Die Reihe soll langfristig dafür sorgen, dass die Eigenständigkeit des Chors betont wird. Hintergedanken an den als vielseitig einsetzbar bekannten Freiburger Balthasar-Neumann-Chor, dem der nächste NDR-Chefdirigent Thomas Hengelbrock als dessen Gründer besonders freundschaftlich verbunden ist, dementierten die NDR-Verantwortlichen unisono. Die erste Reaktion von Hengelbrock sei extrem freundlich und neugierig gewesen: "Ich habe viel mit Ihnen vor."