Noch ist der Strandkai am Rande der HafenCity eine von Baustellen umgebene Brache, aber schon in einigen Wochen wird das etwa 10 000 Quadratmeter umfassende Areal zum Spielfeld für aktuelle Kunst aus aller Welt.

Hamburg

Vom 26. August an findet hier zwölf Tage lang ein internationales Kunstfestival statt. Der etwas artifiziell anmutende offizielle Name des Projekts heißt "subvison. kunst. festival. off" und macht deutlich, dass es hier nicht um arrivierte Kunst gehen wird, sondern vor allem um Experimentelles und Alternatives.

"Wir verzichten ganz bewusst auf die traditionellen Formen des Kunstbetriebs und wollen neue Ausstellungs- und Vermittlungsformate erproben", sagte gestern bei der Vorstellung des Projekts Martin Köttering, der Präsident der Hochschule für bildende Künste, die neben der Kunsthalle und den Deichtorhallen zu den Initiatoren gehört.

Manches erinnert an die artgenda, die 2002 in Hamburg zu erleben war, doch anders als bei diesem auf den Ostseeraum beschränkten Festival haben sich Scouts für die subvision in der ganzen Welt nach geeigneten Teilnehmern umgesehen. Allerdings nicht nach einzelnen herausragenden Künstlern, sondern nach Künstlerinitiativen, die - wie Festivalmacherin Brigitte Kölle erklärte - drei Grundbedingungen zu erfüllen haben: "Sie müssen eine kollektive Herangehensweise pflegen, jenseits von etablierten Institutionen arbeiten und sich nicht an kommerzieller Verwertbarkeit orientieren."

Insgesamt 30 Künstlerinitiativen wurden ausgewählt, die teilweise selbst wiederum Künstler einladen, um deren Konzepte zu präsentieren. Das alles geschieht in einer aus Schiffscontainern und Baugerüsten bestehenden Ausstellungsarchitektur, die sich an urbanen Reißbrettplanungen orientiert und reizvolle Sichtbeziehungen zu Stadt und Hafen eröffnet. Viel Raum werden auch Diskussionen und Podien einnehmen, grundsätzlich sollen die Besucher möglichst interaktiv am Festival teilhaben.

HafenCity, 26.8.-6.9., Infos: www.subvision-hamburg.com