Der Mann geht lieber auf Nummer sicher.

Hamburg - Dass Regisseur Ingolf Lück vor der Deutschland-Premiere im St.-Pauli-Theater eine Rede hielt, war kein "Gipfel der Selbstinszenierung". Der Comedy-Profi erklärte, warum in "Voll die Mutter! Traumfrau zwei" die lädierte Simone Grunert kurzfristig von Kathleen Gallego Zapata ersetzt wurde.

Als sie in ihrer Rolle als Barbara später zur "Mamma Mia!"-Melodie das Lied von der Menopause intonierte, ihre Kolleginnen Cay Helmich und Suse Mann dazu in Hängebrust-Kostümen tanzten, flankiert von Maria Schuster und Katharina Hoffmann in Badeanzügen, hatte die Komödie um die reifer gewordenen Frauen einen echten Höhepunkt. Je oller, desto toller. Diese Mütter machen auch sechs Jahre nach der Premiere des Vorgängerstücks "Traumfrau Mutter" Spaß - mit sich und anderen. Weil sie ihre alltäglichen Probleme mit den nun pubertierenden Kindern und dem Älterwerden zwischen Push-ups und Sit-ups nicht so ernst nehmen. Unaufgeräumte Kinderzimmer, Eheroutine, Familienausflüge, Tischgespräche über den ersten Freund oder die Freundin und die "Glaubensfrage" Kleidung - die Schauspielerinnen können sich vor, auf und im Möbel-Setzkastensystem des Bühnenbildes austoben. Mal satirisch, mal überdreht.

Die von kanadischen Autorinnen entwickelte lockere Folge von Monologen und Spots hat Thomas Lienenlüke zu einer gelungenen deutschen Fassung (Untertitel: "Pickel, Pumps und Pubertät") adaptiert. Und mit dem viel zitierten ersten Mal sollte auch der Zuschauer nicht so lange zögern, wie Mutter Barbara ihrer Tochter rät: "Warte, bis ich tot bin!" (str)

Voll die Mutter! Traumfrau zwei bis 5.7., Karten in den Abendbatt-Ticketshops, T. 30 30 98 98 u. T. 47 11 06 66; Internet: www.st-pauli-theater.de