Mit einer Internet-Videobotschaft erhoffen sich die freien Mitarbeiter der Ausstellung von dem Beatle finanzielle Unterstützung

Hamburg. Wenn die Hamburger Beatlemania-Ausstellung am 30. Juni zum letzten Mal ihre Eingangstüren öffnet, bieten sich zahlreiche Hits der Fab Four für den Soundtrack des Finales an: "You Can't Do That", "Let It Be", "In My Life", "Don't Let Me Down", "Cry Baby Cry", "I'm Down" und natürlich "The End". Wie toll ein trauriger Tag klingen kann.

Das Ende ist jedenfalls definitiv. Der jährliche Verlust des Beatles-Museums belief sich seit der Eröffnung 2009 auf 500 000 Euro. Die bislang 150 000 zumeist von außerhalb Hamburgs kommenden Besucher waren zu wenig. Doppelt so viele Gäste wären nötig gewesen, um eine schwarze Null zu erreichen. Und da auch die Stadt weder mit Geld noch mit guten Worten - Stichwort Werbung nebst gezielter Tourismus-Information - einsprang, musste Betreiber Folkert Koopmans (FKP Scorpio) den 25 Mitarbeitern, davon fünf fest angestellt, vor zwei Wochen das Ende mitteilen.

"Das war natürlich ein Schock. Wir saßen erst mal zusammen und haben geweint", erzählt Sarah Plochl, 24, die seit einem Jahr neben ihrem Studium Besucher durch die auf 1300 Quadratmetern verteilten Exponate führt. Wie für viele ihrer jungen Kollegen war der Job mehr als nur Tagewerk "Eight Days A Week", sondern eine Leidenschaft, geprägt von hoher Identifikation mit den Beatles, ihren unsterblichen Hits und ihrer Geschichte, die ab 1960 von Hamburg aus erst langsam und dann gewaltig ins Rollen kam. Das ist auch der Grund, warum Plochl mit einigen ihrer freien Kollegen und "With A Little Help From My Friends" ein Internet-Video für Paul McCartney aufgenommen hat. Mit "Lieber Paul, das ist für dich ..." wenden sich die Museumsführer an den Beatle, der am 18. Juni seinen 70. Geburtstag feiert. Sie erzählen, wie sie Beatles-Fans wurden, was ihnen John, Paul, George und Ringo bedeuten und wie wichtig das Museum ist. "Der Film entstand ohne Mitwirkung, aber mit Erlaubnis der Museumsleitung", sagt Plochl. Es sei frei nach dem deutschen Titel des Beatles-Films "Help!" ein "Hi-Hi-Hilfe"-Ruf an Paul, der wohl kaum erhört werden wird. Aber sie wollten nichts unversucht lassen. Denn: "Tomorrow Never Knows", man kann nie wissen, was morgen sein wird.

Das Video unter abendblatt.de/dearpaul