Die Komödie “West Is West“ ist reich an Pointen

Vor 13 Jahren landete Damien O'Donnell mit seiner britisch-pakistanischen Multikulti-Komödie "East Is East" im Vereinigten Königreich einen veritablen Kinohit. Das Drehbuch stammte von Ayub Khan Din, der hier seine eigene Jugend als Sohn eines pakistanischen Vaters und einer britischen Mutter im nordenglischen Salford der 70er-Jahre satirisch aufarbeitete.

Nun hat Ayub Khan Din das Drehbuch zu dem Sequel "West Is West" geschrieben, das den Culture-Clash aus der entgegengesetzten Richtung durchbuchstabiert. Die indische Schauspielerlegende Om Puri spielt erneut das kriselnde Familienoberhaupt George Khan, der sich bei dem jüngsten Spross Sajid (Aqib Khan) mit seinen autoritären Erziehungsmethoden immer weniger durchsetzen kann. Als der pubertierende Sohnemann ihn als "Paki" beschimpft, ist für Vater Khan klar, dass der Junge "back to the roots" nach Pakistan verfrachtet werden muss.

Weitaus weniger turbulent als im ersten Teil geht es unter der Regie von Andy De Emmony in "West Is West" zu. In die Multikulti-Burleske mischen sich zunehmend ernstere Zwischentöne, die von der schwierigen Selbstfindung zwischen den Kulturen erzählen. Dennoch ist "West Is West" natürlich alles andere als ein Trauerspiel, sondern eine durchaus pointenreiche Komödie, der allerdings über die 103-minütige Strecke etwas der dramaturgische Drive fehlt.

Bewertung: annehmbar

"West Is West" Großbritannien 2010, 102 Minuten, ab 6 Jahren, R: Andy De Emmony, D: Om Puri, Aqib Khan, Linda Bassett, Robert Pugh, Emil Marwa, Jimi Mistry, täglich im Abaton (OmU), Zeise; Infos im Internet: www.westiswest-film.de