Bei “Hamburg Sounds“ waren auch Inga Rumpf, Gustav-Peter Wöhler und Ina Müller am Start

Hamburg. Die Rolling Stones haben zwar ein bei Weitem nicht so enges Verhältnis zu Hamburg wie die Beatles, aber Erinnerungen wecken sie seit ihrem ersten Konzert 1965 in der Ernst-Merck-Halle bei vielen Fans in der Stadt. Insofern war es eine gute Idee, den "Hamburg Sounds"-Abend in den Fliegenden Bauten wenige Jahre vor dem 50-jährigen Bühnenjubiläum ganz in das Zeichen der Zunge zu stellen - die allerdings erst 1972 zum Logo von Jagger, Richards und Co. wurde.

Neun Vokalisten präsentierte NDR 90,3 im ausverkauften Saal, und jeder von ihnen durfte zwei Songs der einstigen Rockrebellen interpretieren. Der erste Teil des Abends hatte allerdings etwas von einem Open-Mic-Wettbewerb: Auf Duncan Townsend, Jutta Weinhold und Latonius, der die Ballade "As Tears Go By" mit einem unsäglichen Vibrato zerstörte, hätte man getrost verzichten können.

Stärker wurde es nach der Pause, als die richtigen Profis auf die Bühne kamen: Gustav-Peter Wöhler, der seine ersten Stones-Erfahrungen mit dem Album "Aftermath" gemacht hat und dann "Get Off Of My Cloud" schmetterte, Inga Rumpf, die seit ihren Zeiten mit Frumpy als Rocksängerin über jeden Zweifel erhaben ist, und als Gast aus Mannheim Rolf Stahlhofen von den Söhnen Mannheims, der eine erstklassige Version von "Miss You" hinlegte.

Auch Ina Müller konnte mit ihrem Beitrag schon vor der Pause überzeugen. Einen Song über ihr Lieblingsthema Kühe haben die Rolling Stones zwar nicht geschrieben, aber mit "Wild Horses" bekam die Bauerstochter aus dem Niedersächsischen dennoch einen tierischen Bezug hin.

Den überzeugendsten Beitrag zu diesem Abend steuerte Sarah Jane McMinn bei, sonst Backgroundsängerin in Ina Müllers Band: Ihre Balladen-Version des schnellen Rockers "Gimme Shelter" war der beste Beitrag dieses Rolling-Stones-Abends.