Das choreografische Experiment “Renku“ eröffnet die 38. Hamburger Ballett-Tage

Hamburg. Yuka Oishi und Orkan Dann, beide Tänzer in John Neumeiers Compagnie, geben mit "Renku" ihr choreografisches Debüt auf der großen Bühne der Staatsoper zu Beginn der 38. Ballett-Tage am 17. Juni. Beide haben bereits in der Reihe "Junge Choreografen" am Schauspielhaus mit ihren Arbeiten aufmerken lassen.

Nach einem Prinzip in der japanischen Poetik, bei dem zwei oder mehrere Autoren an einem Gedicht schreiben, erarbeiteten Oishi und Dann ihr Ballett. Sie unterteilten die Musik von Schubert, Schnittke und Glass in 20 Blöcke. Jeder choreografiert zehn, doch soll der Zuschauer nicht erkennen können, wer was choreografierte, und das Tanzstück "Renku" als ein Ganzes erleben. Ein ungewöhnliches, auch sehr interessantes Experiment.

"Die Ballett-Tage zeigen im Überblick das Ergebnis der Arbeit der vergangenen Spielzeit", sagte Neumeier bei der Programmpräsentation im Ballettzentrum. Er lud wieder eine Gast-Compagnie ein und vergaß nicht zu betonen: "Eigentlich haben wir keinen Etat dafür, das leisten wir ganz aus eigener Kraft, denn ich möchte dem Publikum auch einen Blick auf den internationalen Tanz bieten."

Das San Francisco Ballet tritt erstmals in Deutschland auf, obwohl es mit New York City Ballet und American Ballet Theatre zu den drei wichtigsten Compagnien in den USA zählt. Direktor Helgi Tomasson zeigt Choreografien von Christopher Wheeldon und auch eine von sich: "7 for Eight" (26./27.6., 19.30). Solisten des Balletts, wie Yuan Yuan Tan, Tiit Helimets oder Davit Karapetyan, sind auch in Hauptrollen von Neumeiers "Die kleine Meerjungfrau" (22.6., 19.30) zu sehen. Einige treten außerdem in der Nijinsky-Gala auf.

Den Abschlussabend des Ballettfestivals stellt Neumeier unter das Motto "Geheime Dialoge. Tanz - Musik - Emotion". Die Schau seines Ensembles mit Ausschnitten seiner Werke krönt er durch Weltstars aus dem Londoner Royal Ballet, dem Shanghai Ballet oder dem Mariinski-Theater in St. Petersburg. Die dort rivalisierenden Primaballerinen Uljana Lopatkina und Diana Vishneva verleihen der allerdings bereits ausverkauften Gala Glanz und eine zusätzliche Spannung.

38. Hamburger Ballett-Tage 17.6.-1.7., Staatsoper, Restkarten unter T. 35 68 68; www.staatsoper-hamburg.de ; www.hamburgballett.de