Knust. Ob japanischer Visual-Kei-Rock nun eine Bereicherung der internationalen Klanglandschaft ist oder nicht, entscheidet der Geschmack. Außergewöhnlich ist er jedenfalls, wenn man sich zum Beispiel die 2006 gegründete Band Screw ansieht und anhört.

Beispielhaft für das Genre-Sammelbecken Visual Kei geben sich Byou, Kazuki, Manabu, Jin und Rui optisch geschlechts- und alterslos, bunt und auffällig wie Figuren aus japanischen Manga-Comics und Anime-Filmen. Auch die sieben Alben treiben es für das europäische Ohr - auch bedingt durch die japanische Sprachbarriere - recht quer. Mal klingt Screw wie eine betonharte Gothic-Metal-Band, dann wieder wie eine harmlose Italo-Pop-Eintänzertruppe. Was für ein Kontrast zur J-Punk-Band Guitar Wolf am 18. Juni im Hafenklang, die als Nagasakis Antwort auf die Ramones gelten - mit noch schräger gestimmten Gitarren. Ja, Nippon rockt. Irgendwie anders.

Screw heute 19.00, Knust (U Feldstraße), Neuer Kamp 30, Eintritt 30,-; www.knusthamburg.de