Akademie der Künste. Es ist nicht immer ein Glück, einen großen Namen zu tragen. Roswitha Quadflieg, Künstlerin, Verlegerin und Autorin, hat schon 1985 in ihrem ersten Roman, "Der Tod meines Bruders" ihren berühmten Vater Will als "vaterunbegabten Vater" gekennzeichnet.

Nun hat Roswitha Quadflieg, die bis 2003 in der von ihr in Hamburg-Schenefeld gegründeten Raamin-Presse kostbare Weltliteratur mit eigenen Grafiken druckte, wieder einen Roman geschrieben, "KönigsSohn". Es ist ihr siebter Roman, neben anderen Veröffentlichungen und Theaterstücken. Im Gespräch mit Ulrich Greiner wird sie die Geschichte über einen berühmten Sänger, der abdanken muss, erzählen: Dolf König hat ausgedient. Alt und allein verlässt er sein Haus, sucht ein Gasthaus auf, ertränkt seinen Kummer, lässt in Gedanken sein Leben Revue passieren. Eine Greisin leiht ihm ihr Ohr, wird "Empfängerin" eines erschütternden Monologs.

"Ich weiß, ein großer Künstler, ein Mann von Welt, ist viel beschäftigt und kann sich nicht auch noch um seine Kinder kümmern", heißt es im Text, wenn der Sohn spricht. Der Abend verspricht glänzende Unterhaltung und eine famose Stilistin.

Roswitha Quadflieg liest heute, 19.00, Freie Akademie der Künste (U Steinstraße), Klosterwall 23, Eintritt: 8.-, erm. 5.-