Die hohe Mainstream-Attraktivität von Evanescence gepaart mit dem Oldschool-Rock der Vorband Rival Sons: Am 12. Juni, Große Freiheit 36.

Hamburg. Neulich stellte die virale Mediensammlung buzzfeed.com ein gutes Dutzend Songs zusammen, die exakt wie die "Foreigner Suite" von Cat Stevens klingen: Mit dabei waren etwa Jermaine Jackson ("When The Rain Begins To Fall"), Coldplay ("Viva La Vida") und Dido ("Thank You"). Nicht zu vergessen Rea Garvey, der am 16. Juni im ausverkauften Stadtpark spielt, und seine Ex-Truppe Reamonn mit "Tonight".

Keinen Platz in dieser illustren Runde fand die US-Dark-Rock-Band Evanescence. Wie auch? Schließlich klingt das Quintett um Sängerin Amy Lee seit dem ersten Album "Fallen" (2003) unverwechselbar, was man sowohl als Empfehlung als auch als Warnung verstehen kann. Denn die Kombination aus melodieorientiertem, dramatischen Rock, Düsterpathos und sowohl orchestraler als auch elektronischer Aufplusterung ist sicher nicht für jeden verträglich, auch wenn die Bilanz von "Fallen" und den Nachfolgern "The Open Door" (2006) und "Evanescence" (2011) für hohe Mainstream-Attraktivität spricht: Millionenseller, Top Ten in allen relevanten Märkten. Davon kann die Vorband Rival Sons am 12. Juni in der Großen Freiheit 36 nur träumen. Die klingt wie Led Zeppelin und Doors. Nicht unverwechselbar. Aber, und das ist die Ironie an diesem Abend, deutlich besser als Evanescence.

Evanescence, Rival Sons Di 12.6., 20.00, verlegt vom Stadtpark in die Gr. Freiheit 36 (S Reeperbahn), Karten zu 40,70 im Vvk.; www.evanescence.de