Seine Spezialität waren aus Schrottteilen selbst gebastelte Maschinen. 1980 durfte Künstler Jean Tinguely erstmals groß ausstellen – eine Doku.

Hamburg. Seine Spezialität waren aus Schrottteilen selbst gebastelte Maschinen, die dennoch funktionierten und ihre Arbeit unverkennbar machten. In seinem Heimatland, der Schweiz, bedurfte es jedoch erst einer großen Ausstellung 1980 in Zürich, um Jean Tinguely zu einem geläufigen Namen zu machen. Regisseur Thomas Thümena hat seine Doku chronologisch angelegt, zu Wort kommen Weggefährten wie der Künstlerkollege Daniel Spoerri oder der Manager Guido Magnaguagno. Der 1991 mit 66 Jahren verstorbene Tinguely ist selber in zahlreichen Archivaufnahmen zu sehen, sowohl in Gesprächen als auch bei der Arbeit in seinem Atelier, das verständlicherweise mehr aussieht wie eine Autowerkstatt. Eindrucksvoll sind zumal die Bilder von den Bauarbeiten an seinem Hauptwerk, dem "Zyklopen" in einem französischen Wald. Das "Monster aus 300 Tonnen Eisen" wurde 1970 begonnen, aber erst nach 20-jähriger Bauzeit vollendet.

"Jean Tinguely" Schweiz 2011, 87 Minuten, o. A., R: Thomas Thümena, So im Abaton (OmU); www.tinguely-film.ch