Die Schweizer Dokumentation “Im Garten der Klänge“ von Nicola Bellucci ist fast magisch und ändert unsere Wahrnehmung der Umwelt.

"Im Garten der Klänge" - welch schöner Titel für einen Film, in dem geistig, psychisch und körperlich schwer behinderte Kinder durch Töne, Vibrationen, Melodien, Rhythmen, Stimmen und Alltagsgeräusche einen Zugang zur Außenwelt und so zu ein wenig Lebensfreude finden. Der italienische Regisseur Nicola Bellucci porträtiert im Dokumentarfilm den Schweizer Wolfgang Fasser, der ein Atelier für musikalische Improvisation betreibt. Fasser ist blind, er schaut, wenn man so will, mit den Ohren und erschließt mit Mikrofon und Rekorder seine Umwelt. Bewundernswert, wie er mit seinen Schützlingen umgeht und ihnen auf fast schon magische Weise hilft. Bellucci verfolgt ohne Kommentar die Therapiestunden. So wird sein Film zur Meditation über Wahrnehmung, über das Hören, über die Macht der Musik, über ihre heilende Kraft. Ein optimistischer, lebensbejahender Film, und deshalb besonders sehenswert.

Bewertung: überragend

"Im Garten der Klänge" Schweiz 2010, 89 Min., o. A., R: Nicola Bellucci, Do-Sa, Mo-Mi in der Koralle; www.garten.wfilm.de