Zwei PR-Agenturen holen für die Hamburg Art Week vom 1. bis zum 10. Juni zum zweiten Mal spektakuläre internationale Kunst in die Stadt.

Hamburg. Eine Wundertüte der Kunst geht dieser Tage über Hamburg auf. Auf ihr steht Art Week, und innen raschelt ein Überraschungsmix aus anspruchsvollen Ausstellungen, kurzweilig populären Kunstwerken und 3-D-Straßenkunst.

Premiere hatte die von den Werbeagenturen Except Sunday und Edward'z initiierte Kunstwoche bereits im vergangenen Jahr. Diesmal aber soll alles größer, ambitionierter und internationaler werden. Ihr Motto: "Bridge it", eine Anspielung auf Hamburg als Brückenstadt, ihre beteiligten Partnerstädte und alles, was sich heute im Brückenschlagen zwischen "Kunst, Kultur, Wirtschaft und Gesellschaft" erprobt.

Nachdem im letzten Jahr die Kontaktaufnahme zur Hamburger Galerienwelt noch eher verhalten ausfiel, entschloss man sich diesmal zur Teilnahme. Ausdruck der Kooperation ist die von Belinda Grace Gardner kuratierte Schau "(dis)PLACEMENTS" in einem ehemaligen Bürohaus zwischen Rödingsmarkt und HafenCity. Über 50 Künstler aus Hamburgs Galerien zeigen hier Werke im Kontext von "Verunsicherungen, Brechungen und Auflösungstendenzen". "Der Boden", so Gardner, "auf dem wir uns zu verorten suchen, schwankt." Künstler erobern deshalb das Terrain zwischen "Platzierung und vor allem Deplatzierung".

Ausgewählte Tipps für die "Art Week"

Auch die zweite, von Christiane Opitz kuratierte Schau "Bridget - Am Rande der Vernunft" beruht auf einer Galerienkooperation. Acht Künstler eröffnen in ihr ein vielschichtiges Spiel mit Rändern und Übergängen, zwischen Tier und Mensch, Humor und Wissen, Statik und Metamorphose. Sichtbares und spektakuläres Zeichen der Art Week ist eine nächtliche Manga-Fontäne des deutsch-japanischen Künstlers Kanjo Také nahe dem Rathausmarkt. Auf einem über 30 Meter breiten Wasserschild projiziert der Künstler virtuelle Manga-Bilder aus seinem Zyklus "Fiction Love".

Wie Také, der zudem im Innenhof des Chilehauses mit einer Klanginstallation vertreten ist, werden zahlreiche andere internationale Künstler teilnehmen. Vom 2005 verstorbenen Tansanier George Lilanga zeigt das Ökumenische Forum Die Brücke farbige Holzschnitzkunst im traditionellen Stil seines Stammes der Makonde zusammen mit Bildern, Batiken und Metallarbeiten. Jakob Nepras aus Tschechien präsentiert seine dynamische, aus Farbe, Klang und Rhythmus geschaffene Installation "Landscape" in der Alten Oberpostdirektion am Stephansplatz.

Im Emporio-Neubau am Valentinskamp setzt die Wahlamerikanerin Beili Liu mit Mikrokosmen aus Papier, Farbe, Holz, Salz und Wasser fernöstliche Akzente. Schließlich erinnert die Wahlhamburgerin Clemencia Labin, Vertreterin Venezuelas auf der letzten Venedig-Biennale, an ihre "Velada Santa Lucia". An dem jährlichen Kunstereignis in ihrer südamerikanischen Heimatstadt Maracaibo richten Künstler aus aller Welt Wohnräume ein. In Hamburg wird nun eine kleine Auswahl von ihnen einen "Koffer voller Kunst" öffnen.

Hamburg Art Week 1. bis 10.6.