Hamburg. Im Internet werden immer häufiger jugendgefährdende Inhalte über soziale Netzwerke verbreitet. Die in Mainz ansässige Zentralstelle der Länder beanstandete im vergangenen Jahr mehr als 10 000 Internetfundstellen. Darunter waren nur noch rund 3400 klassische Websites, wie aus dem am Donnerstag veröffentlichten Jahresbericht von jugendschutz.net hervorgeht.

Mit rund 6650 Fällen wurde die Mehrzahl der unzulässigen Inhalte in Online-Netzwerken und auf Videoplattformen wie YouTube veröffentlicht. Bei den beanstandeten Inhalten handelte es sich in 36 Prozent der Fälle um Darstellungen des sexuellen Missbrauchs von Kindern und bei 24 Prozent um sogenannte einfache Pornografie. Besorgniserregend bleibe weiterhin die Verherrlichung von Selbstverletzungen oder Magersucht. Rechtsextreme Kreise würden ihre Propaganda zunehmend über Online-Netzwerke verbreiten. Außerdem habe jugendschutz. net Hinweise auf eine Zunahme islamistischer Propaganda im Internet. Seit Dezember 2011 würden deutschsprachige islamistische Internetangebote erstmals systematisch ausgewertet. Die Prüfstelle kritisierte insbesondere Facebook für mangelhafte Jugendschutzmaßnahmen.