Hollywood hat sich dazu verführen lassen, mit “Act Of Valor“ einen mehr als fragwürdigen Rekrutierungsfilm für die Navy Seals zu drehen.

Was für Angeber! Weil im Regiedebüt der Ex-Stuntmen Scott Waugh und Mike McCoy waschechte US-amerikanische Elitesoldaten, die sogenannten Navy Seals, die Hauptrollen spielen, posaunen die Produzenten von "hautnahem, authentischem Blick", von "nie gesehenem Realismus". Ein Missverständnis, denn Wirklichkeitsnähe und Genauigkeit sind noch keine Werte, die für einen Spielfilm unabdingbar wären. Ist "Act Of Valor" mit dem, was er zeigt, überhaupt noch ein Spielfilm? Ohne erzählerischen Spannungsbogen wirft er seine Protagonisten in actiongeladene Situationen.

Was es darüber hinaus über die Seals zu sagen gäbe, über den Elitegedanken, über die Rechtfertigung ihrer Einsätze, über die Folgen für bilaterale Beziehungen - Fehlanzeige. Die Navy Seals sind hier wagemutige Haudegen, die für Amerika die Kohlen aus dem Feuer holen. Patrioten also. So entwerfen Waugh und McCoy abstoßende und hochbedrohliche Szenarien, die den rücksichtslosen Einsatz der Seals geradezu herausfordern. Hollywood hat sich dazu verführen lassen, einen Rekrutierungsfilm für die Seals zu drehen. Und das braucht in Good Old Germany nun wirklich keiner.

Bewertung: schlimm

"Act Of Valor" USA 2011, 110 Min., ab 16 J., R: Scott Waugh, Mike McCoy, täglich im Cinemaxx Dammtor/Harburg/Wandsbek, UCI Mundsburg/Othmarschen/Smart-City; www.actofvalor-film.de