Laura-Mary Carter und Steven Ansell vom Duo Blood Red Shoes rocken im Mehrklang der Gefühle am 24. Mai im Docks

Vor vier Jahren kam ihr Debütalbum "Box Of Secrets" heraus. Seitdem sind Laura-Mary Carter und Steven Ansell nahezu ununterbrochen auf Tour. Wobei sie sich in ihrer Heimat etwas schwertun. "Dort sind wir Underdogs, weil unsere Platten auf einem kleinen Label erscheinen und wir von keinem mächtigen Manager vertreten werden", sagt Laura-Mary Carter, die Gitarristin des Duos aus Brighton.

Manchmal fliegen zwischen den beiden die Fetzen - nicht ungewöhnlich, wenn man mindestens 300 Tage im Jahr aufeinanderhockt. Da passieren dann so typische Rock-'n'-Roll-Geschichten wie die vom demolierten Hotelzimmer, in dem eigentlich Keith Richards wohnte, oder einer Nacht in einer Ausnüchterungszelle oder die vom großen Streit in Prag, die damit endete, dass Ansell sich total betrunken von zwei Prostituierten ausrauben ließ. "Ich dachte nach dem Konzert und dem Streit, dass es mit unserer Band vorbei war. Aber Laura hat mich dann gerettet und wir sind am nächsten Tag in Österreich aufgetreten. Mann, war ich kaputt damals", erinnert sich Steven Ansell, der Schlagzeuger und Sänger. Doch schon lange herrscht wieder eitel Sonnenschein zwischen dem Paar. Laura lebt inzwischen zwar in London, "aber die meiste Zeit hänge ich doch in Brighton ab, wenn wir nicht auf Tour sind", sagt sie. "Wenn wir uns mal zwei Tage nicht sehen, fehlt sie mir", ergänzt Steven das symbiotische Verhältnis.

Im März hat Blood Red Shoes das dritte Album "In Time To Voices" herausgebracht. Geschrieben haben die beiden die neuen Songs in Brighton - wo sonst? - aufgenommen haben sie es in Liverpool, wo ihr Produzent Mike Crossey zu Hause ist. "Der Titel hat eigentlich keine Bedeutung, aber er symbolisiert, dass wir beim Schreiben Melodien und Gesangsteile mehr in den Mittelpunkt gestellt haben als bei den ersten beiden Alben", erklärt Laura. "In Time To Voices" ist musikalisch abwechslungsreicher als "Box Of Secrets" und "Fire Like This".

Zu hören sind in den elf neuen Songs die verschiedenen musikalischen Vorlieben und Einflüsse der Band. Es tauchen ebenso Referenzen an Nirvana auf wie an die Lärmgebirge der Jesus And Mary Chain, an den klassischen Rock der 60er-Jahre und den Düsterpop von The Cure. "Das Album zeigt auch das Auf und Ab, das wir in den vergangenen Jahren erlebt haben", erklärt Steven Ansell. "Wir haben diesmal Dinge ausprobiert, die wir schon immer mal versuchen wollten."

Wenn Blood Red Shoes am Donnerstag, dem 24. Mai, im Docks auftritt, ist das die Rückkehr in die Lieblingsstadt der beiden Engländer. Laura: "In Hamburg haben wir die meisten Fans in Deutschland. Wir lieben diese Stadt!"

Blood Red Shoes Do 24.5., 20.00, Docks (U St. Pauli), Spielbudenplatz 19, Eintritt 24,- (Ak.); www.bloodredshoes.co.uk