Als Nagisa Oshimas Liebesdrama "Im Reich der Sinne" 1976 bei der Berlinale gezeigt werden sollte, kam es zum Skandal. Die Staatsanwaltschaft beschlagnahmte den Film mit dem Vorwurf, es handele sich nicht um ein Kunstwerk, sondern um harte Pornografie. Erst zwei Jahre später war der Fall endgültig geklärt und "Im Reich der Sinne" kam nicht nur bundesweit in die Kinos, sondern wurde auch von der Filmbewertungsstelle mit dem Prädikat "besonders wertvoll" ausgezeichnet.

Oshima erzählt die Geschichte der verhängnisvollen Liebe zwischen dem Besitzer eines Geisha-Hauses und einer Prostituierten, die sich vollkommen von der Außenwelt abschotten, um ihre unstillbare sexuelle Begierde zu stillen. Eine Leidenschaft bis in den Tod ... "Der Film beschreibt in äußerster ästhetischer Reduktion die menschliche Sexualität als eine nicht kontrollierbare Kraft", analysierte der "film-dienst". Das Metropolis zeigt dieses radikale Meisterwerk am 29.5. im Original mit deutschen Untertiteln.

"Im Reich der Sinne" 29.5., 21.15, Metropolis; www.metropoliskino.de