“ Öffentliche Kommunikation im Wandel “ ist das Thema des Hamburger Kongresses

Hamburg. Zuletzt ging es eher um ein vergleichsweise überschaubares Thema. Auf dem Mediendialog im vergangenen Jahr wurde im Rathaus hinter verschlossenen Türen über das Datenschutzrecht diskutiert.

In diesem Jahr geht es bei dem eintägigen Medienkongress um das große Ganze: Im Emporio Tower werden am Donnerstag Medienmanager wie ZDF-Intendant Thomas Bellut, Gruner+Jahr-Chef Bernd Buchholz und der Vorsitzende des Bundesverbandes Musikindustrie Dieter Gorny gleich drei große Themenkomplexe in Angriff nehmen - sie wollen sich dem Konflikt zwischen Inhalte-Anbietern wie Sendern oder Online-Portalen und Plattformen, etwa Kabelnetzbetreibern und Internetservice-Providern, widmen. Dabei geht es um die Frage, wer bestimmt, welche Inhalte zu welchen Bedingungen wo laufen dürfen. Ebenfalls auf der Tagesordnung steht der Streit um das Urheberrecht im digitalen Zeitalter. Und schließlich wollen die Kongressteilnehmer über das Verhältnis von privaten und öffentlichen Medienanbietern debattieren. Auch hier gibt es immer wieder Meinungsverschiedenheiten, wie die Klage der Zeitungsverleger gegen die "Tagesschau"-App zeigt.

Die Veranstaltung steht unter der Überschrift "Öffentliche Kommunikation im Wandel - Media Governance für die digitale Welt". Weil dies ein ziemlich allgemeiner Titel ist, wird der Mediendialog diesmal - im Gegensatz zu den Vorjahren - nicht mit einer Hamburger Erklärung beendet. Eine Standortbestimmung soll es dennoch geben: Am Vorabend des Kongresses will Bürgermeister Olaf Scholz auf einem Empfang für die Kongressteilnehmer im Rathaus eine medienpolitische Grundsatzrede halten. Sie trägt den Titel "Das verantwortungsvolle Geschäft der Öffentlichkeit - Leitlinien für einen neuen medienpolitischen Grundkonsens".

Und auch das ist neu: Getagt wird nicht hinter verschlossen Türen. Journalisten werden vom Mediendialog berichten dürfen, was wohl auch daran liegt, dass das Presse-Echo auf den letzten Kongress eher mau war.