Gruenspan. Das amerikanische Fachmagazin "Decibel" nennt Paradise Lost "die am stärksten unterschätzte Metal-Band", und tatsächlich hätte es für die Briten um Sänger Nick Holmes in den vergangenen Jahren durchaus besser laufen können - immerhin galten sie mal als "die neuen Metallica". Doch wer sich plötzlich auf Electro-Pfade begibt und die Haare schneiden lässt, muss einkalkulieren, dass die Metal-Gemeinde sich abwendet. Trotz einer Handvoll Klassiker wie "Gothic" (1991), "Icon" (1993) oder "Draconian Times" (1995).

Jetzt allerdings ist plötzlich alles wieder gut, sehr gut sogar. Und das liegt an "Tragic Idol", einem grandiosen Dark-Metal-Album, das klingt als hätten Sisters Of Mercy und die Metallica der "Black Album"-Phase sich das Studio geteilt, um den Weltrekord im Aufnehmen von Gänsehaut-Hymnen zu brechen. Songs wie "Fear Of Impending Hell" oder "In This We Dwell" sind grandiose Nackenhaaraufsteller und lassen sich außerdem wunderbar mitgrölen. Zum Beispiel am Sonnabend im Gruenspan. Also: Hin da, und das Comeback des Jahres erleben.

Paradise Lost Sa 19.5., 18.30 (Einlass), Gruenspan (S Reeperbahn), Große Freiheit 58, Karten zu 24,- im Vvk.; www.paradiselost.co.uk