Mal witzig, mal banal: die romantische Komödie “Die Kunst zu lieben“. Ein episodenhafter Liebesreigen, der natürlich in Paris spielt.

Auf die "Ars Amandi", jene Liebeskunst, die schon der olle Ovid in einem frivolen Gedicht beschwor, verstehen sich die Franzosen, nach eigenem Selbstverständnis, am besten. Und so präsentiert Regisseur Emmanuel Mouret, der schon mit "Küss mich, bitte!" die Dringlichkeit zwischenmenschlicher Nähe erkannte, dem geneigten Zuschauer einen episodenhaften Liebesreigen, der natürlich in Paris spielt.

Wir lernen zum Beispiel Achille (François Cluzet) kennen, dessen schöne, luftig bekleidete Nachbarin (Frédérique Bel) öfter mal klingelt - mit eindeutigen Absichten, so scheint es. Zoe (Pascale Arbillot) will ihrer Freundin Isabelle (Julie Dépardieu) kurzerhand den eigenen Ehemann ausleihen, damit jene endlich mal wieder Sex hat. Da hat sich Isabelle aber schon dazu überreden lassen, anstelle von Amélie (Judith Godrèche) ein Schäferstündchen einzuläuten - in einem stockfinsteren Hotelzimmer.

Dass es mit der Liebe nicht so einfach ist - diese Erfahrung dürfte jeder schon einmal gemacht haben. Mouret verlässt sich ein bisschen zu sehr auf die Universalität seines Themas und lässt seine Darsteller die Verwirrungen, die sie in ihrer Hilflosigkeit angerichtet haben, wortreich beklagen. Das ist manchmal pointiert und witzig, dann wieder banal und oberflächlich.

Natürlich haben wir es hier mit gut situierten Angehörigen der Mittelschicht zu tun, die außer Beziehungsfragen überhaupt keine Sorgen haben. Stereotypen, die nicht zu Identifikation einladen und nur Klischees des liebeshungrigen Franzosen bedienen. Von der Leichtigkeit und Natürlichkeit eines Eric Rohmer ("Meine Nacht bei Maud", "Sommer") ist Mouret noch weit entfernt.

Bewertung: annehmbar

"Die Kunst zu lieben" Frankreich 2011, 88 Minuten, o. A., R: Emmanuel Mouret, D: François Cluzet, Frédérique Bel, Pascale Arbillot, Julie Dépardieu, Judith Godrèche, Ariane Arcaride, Louis-Do de Lencquesaing, täglich im Cinemaxx, Koralle, Passage; Internet: www.diekunstzulieben-film.de