Wer glaubt, dass es im Hause Zuckowski eine Art Zensur der Geburtstagslieder gibt, der irrt. Zwar hat Rolf Zuckowski, der an diesem Sonnabend seinen 65. Geburtstag feiert, den Klassiker "Wie schön, dass du geboren bist" erfunden. Bei seiner Feier im Wochenendhaus hinterm Elbdeich aber werden auch Stevie Wonders "Happy Birthday", eine Version der Beatles und ein Lied seiner Oma gesungen: "Es heißt ,Geburtstag ist heute, das ist eine Freude'", erzählt Zuckowski, Deutschlands wohl bekanntester Kinderlieddichter. "Als ich klein war, gab es ja ,Wie schön, dass du geboren bist' noch nicht ..."

Für den Nachwuchs von heute und dessen Eltern kaum vorstellbar. "In der Weihnachtsbäckerei" oder "Stups, der kleine Osterhase" sind längst Kinderzimmer-Klassiker. Vorgezeichnet war Zuckowski dieser Karriereweg nicht: Der Hamburger ist Diplom-Kaufmann. Erst als er Vater wurde, ergab sich die Rolle, die sein Leben bestimmen sollte; sogar ein Guinnessbuch-Eintrag geht auf sein Konto - mit dem 3776-Zeilen-Lied "... und ganz doll mich".

Von seiner Frau Monika wünscht sich Rolf Zuckowski zum Aufwachen übrigens seinen eigenen Geburtstagssong. Die Zuckowskis sind Abendblatt-Abonnenten - vielleicht liest sie diese Zeilen ja rechtzeitig ...