New Kids On The Block und Backstreet Boys verzücken ihre weiblichen Fans wie einst

Hamburg. Noch eine Stunde nach dem Konzert klingeln einem die Ohren. Bei der Reunionsfusion NKOTBSB stehen die Stars der erfolgreichsten Boygroups der 80er und 90er auf der Bühne der O2 World: Joey, Jordan, Jonathan, Danny, Donnie, Howie, Brian, Nick und A. J. katapultieren 9000 Fans in ihre eigene picklige, verheulte, unvergleichlich schöne "Bravo"-Poster-Vergangenheit.

Anstatt junge Menschen anzusprechen, ist die Show von NKOTBSB eher darauf aus, alte Gefühle zu wecken. Die neun gealterten und zum Teil properen Männer zwischen 32 und 43 haben sichtlich Spaß auf der Bühne, die einem langen Laufsteg durch die ganze Halle gleicht, und intonieren mit Inbrunst und wenig Ironie alle alten Hits. Auf Hebebühnen, flammenumringt, im Shownebel, vom Feuerwerk erhellt, hier ein Knall, da ein neues Glitzer-Outfit - und manchmal gibt es auch etwas nackte Haut wie bei den Chippendales.

Den Abend bestreiten die Gruppen im abwechselnden Schlagabtausch zweier Generationen. New Kids On The Block wurde schon 1984 gecastet, die Backstreet Boys erst gut zehn Jahre später. Auf "Summertime" von den New Kids folgt BSBs "The Call". Die New Kids fahren mit "Step By Step", "Please Don't Go Girl" und "I'll Be Loving You Forever" auf und präsentieren sich vor allem in den Balladen als die stärkeren Sänger mit den schwächeren Songs.

Die Backstreet Boys wiederum beglücken ihre Fans mit "Get Down", "Quit Playing Games With My Heart", "As Long As You Love Me" und - besonders schön - "I'll Never Break Your Heart". Bei letzterem Stück holt das Quartett vier junge Frauen auf die Bühne und besingt sie direkt. Auf einem Hocker drapiert wird geflirtet, angebetet, angetatscht und auch ein bisschen geweint - so wie früher eben.