Gut möglich, dass man bei dieser Matinee eine ganze Reihe von Musikern der Hamburger Symphoniker sieht - unter den Zuhörern. Denn Guy Braunstein, ihr Artist in residence auch in der kommenden Spielzeit, hat bei vielen Instrumentalisten des Orchesters einen Stein im Brett. Er spielt unglaublich gut und ist als Top-Solist von seltener Kollegialität und Hilfsbereitschaft.

Im Rahmen seines Residenzprogramms lädt Braunstein, in Israel geboren und seit zwölf Jahren Erster Konzertmeister der Berliner Philharmoniker, am Sonntag zu einem Recital genannten Konzert, das doch so etwas wie eine Sonatenmatinee ist - schließlich steht er nicht allein auf der Bühne, sondern bringt den (ebenfalls israelischen) Pianisten Ohad Ben-Ari mit. Gemeinsam spielen sie Schuberts Fantasie C-Dur D 934, außerdem Musik von Brahms, Tschaikowsky, Chausson und George Enescu. Braunstein hat die Statur eines Braunbären, aber die Violine handhabt er mit enormem Zartgefühl und einer Musikalität, die das Geigespielen als natürlichste Sache der Welt erscheinen lässt.

Guy Braunstein/Ohad Ben-Ari , So 13.5., 11.00, Laeiszhalle/Kleiner Saal (U Gänsemarkt), Eingang Gorch-Fock-Wall, Karten zu 9,80 bis 41,60 unter T. 44 02 98 und T. 44 02 98