Hamburg. Die Pläne von Sat.1, sich von 2013 an von der Medienanstalt Hamburg/Schleswig-Holstein (MA HSH) kontrollieren zu lassen, haben einen Dämpfer erhalten. Bisher wird der Sender von der Landeszentrale für Medien und Kommunikation Rheinland-Pfalz (LMK) lizenziert. Die Juristen einer Prüfkommission der Landesmedienanstalten haben nun Bedenken gegen den geplanten Wechsel angemeldet. Die Vertreter der Anstalten aus Rheinland-Pfalz, Hessen und dem Saarland sind der Meinung, dass ein Wechsel erst 2020 möglich sei, wenn die derzeitige Lizenz von Sat.1 ausläuft. Die Abgesandten aus Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern - in der Kommission waren fünf Anstalten vertreten - hatten dagegen keine Bedenken.

Unabhängig davon ist zu klären, ob die Sendezeiten für unabhängige Dritte bei einem Wechsel neu ausgeschrieben werden müssen, die von der LMK stets an die DCTP des Filmemachers Alexander Kluge und die Mainzer Firma News and Media vergeben werden.

Bei der MA HSH wollte man zu dem Votum der Kommission keine Stellung nehmen. Im Umfeld der Anstalt mit Sitz in Norderstedt heißt es jedoch, dass ein Wechsel von Sat.1 zum 1. Januar 2013 nach wie vor wahrscheinlich sei. Endgültig entschieden wird darüber am 22. Mai von der Kommission für Zulassung und Aufsicht (ZAK), in der alle 14 Landesmedienanstalten vertreten sind. Hier sollen die Anstalten in der Mehrheit sein, die einen Wechsel für rechtlich unbedenklich halten.

Vorsitzender der ZAK ist übrigens der Direktor der MA HSH, Thomas Fuchs, der auch der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten vorsteht und damit der ranghöchste deutsche Medienwächter ist. Sollte die ZAK sich wider Erwarten gegen einen Wechsel aussprechen, wäre Fuchs allerdings ziemlich beschädigt.