NDR-Radiohaus. Die wichtigste Lesung in diesem Frühjahr findet am Rothenbaum statt: Der in Reinbek geborene Autor Georges-Arthur Goldschmidt stellt beim NDR seine neue Erzählung "Ein Wiederkommen" vor. Goldschmidt, Jahrgang 1928, stammt aus einer ursprünglich jüdischen Familie. Zusammen mit seinem Bruder schickten ihn die Eltern als Zehnjährigen zunächst nach Italien, später nach Frankreich. Dort entging er der Deportation - und blieb nach dem Krieg. Goldschmidt lebt seit fast sieben Jahrzehnten in Paris. Er arbeitete im Hauptberuf als Lehrer. Bekannt wurde Goldschmidt allerdings als Übersetzer, Essayist und Schriftsteller.

In seinem hochklassigen und von der Kritik gefeierten Erzählwerk verarbeitet Goldschmidt seine traumatische Vergangenheit. Das Alter Ego Arthur Kellerlicht erlebt in Goldschmidts autobiografischen Texten ("Die Befreiung", "Die Absonderung", "Die Aussetzung") eine Geschichte der Ausstoßung und des Fremdseins.

In seinem neuen Buch "Ein Wiederkommen" kehrt Arthur nach dem Krieg in seine norddeutsche Heimat zurück - um festzustellen, dass er da nicht mehr so recht willkommen ist. Die Schwester wohnt mittlerweile im Reinbeker Familienhaus, und Arthur fühlt eine fremd-vertraute Heimat, in die es für ihn kein Zurück gibt.

Arthur Goldschmidt Lesung mit Tim Grobe, Mi 9.5, 20.00, NDR-Haus 12/Radiohaus (U Hallerstraße, Bus 34), Rothenbaumchaus. 132. Eintr. 12,-