Hamburg. "Kultur muss etwas kosten", stellt Ingo Hagemann bei der Präsentation des neuen Internetportals www.kultickets.de klar. Der frühere Leiter der Neuen Flora und des Kehrwieder-Theaters hat Erfahrungen mit dem Kartenverkauf. "Oft wurden von uns vergebene Freikarten nicht abgeholt." Doch bevor Tickets liegen oder Plätze leer bleiben, erhalten Theater, Museen, Festivals, Konzert- und Sportveranstalter die Chance, sie loszuschlagen. Über die neue Website können Interessierte am Vorstellungstag oder auch zu späteren Terminen Gutscheine mit teilweise bis zu 80 Prozent ermäßigten Preisen erstehen, die sie dann an der Abendkasse einlösen müssen.

Klingt ähnlich wie das Schnäppchenportal Groupon, funktioniert jedoch anders. Die Veranstalter geben nur begrenzte Kartenkontingente frei, etwa für verkaufsschwache Tage, wie Hagemann erklärt. Er gründete Kultickets Anfang des Jahres mit neun Gesellschaftern, darunter Kommunikationsdesigner, Kulturmanager sowie Online-Marketing- und Werbefachleute.

Seit Anfang Mai ist die Website online. Über sie ist auch der Newsletter erhältlich. Er informiert jeden Morgen über aktuelle Angebote, oft in Verbindung mit besonderen Arrangements wie Künstlertreffen oder einen Blick hinter die Kulissen.

Neu ist das nicht, viele Theater bieten das bereits, doch neu ist die spontan mögliche Buchung online und die Vernetzung. "Das Verbraucherverhalten hat sich verändert, Theaterbesuch als lange geplantes Ritual ist out", beobachtete Hagemann. Er hofft, auch Jugendliche und andere Zielgruppen zu erreichen und zu gewinnen. Beispielsweise durch seine Kooperationspartner, die ohne zusätzlichen Werbeaufwand über ihre Links andere Verteilerkreise erreichen.

Konzertveranstalter, auch das St.- Pauli-Theater und die Fliegenden Bauten, sind erste Kunden. Mit den Staatstheatern wird verhandelt.

Internet: www.kultickets.de