Hamburg. Man wird das Gefühl nicht los, dass Tuomas Holopainen, Keyboarder und Mastermind der Band Nightwish, die Songs für die Symphonic-Metaller so schreibt, wie andere Leute einen Döner bestellen: "Einmal mit 'alles'."

Durch die mit 5000 gut gelaunten und besonders zu Beginn euphorischen Fans gefüllte O2 World tönt am Donnerstag 105 Minuten lang ein buntes Sammelsurium aller möglichen Stile und Einflüsse. Und das macht klar, dass nicht nur viele Köche, sondern auch zu viele Zutaten den musikalischen Brei verderben können. Troy Donockley, der für fast die Hälfte des Konzerts dazugeholte Gastmusiker, verbreitet mit irischem Dudelsack und anderem Folkgebläse Mittelaltermarkt-Atmosphäre. Zwischendurch schießen Konfettikanonen. Und spätestens als sich Frontfrau Anette Olzon einen mit Federn geschmückten Hut aufsetzt, sich auf einem Barhocker niederlässt und "Slow, Love, Slow" anstimmt, fühlt man sich selbst als Nightwish-Fan fehl am Platz. Die krude Mischung aus Barjazz, Gefühlspop und Stromgitarren liegt so schmerzhaft quer im Gehörgang wie ein mit Zuckerwatte umhülltes Brecheisen.

Umso größer ist der Jubel bei den tatsächlich metallisch anmutenden Liedern wie "Planet Hell" oder "Amaranth". Und bei den Pyroeffekten. Auf Flammen können sich schließlich fast alle Metal-Pathetiker einigen.