Die Komödie “Moon Over The Brewery“ im English Theatre zündet nicht

Hamburg. Liebe an der Schwelle zum Lebensherbst, Generationenkonflikt und ein Hauch von "Mein Freund Harvey": Eigentlich hätte das Stück "Moon Over The Brewery" von Bruce Graham das Zeug zu einem gelungenen Komödienabend. Der erste Missgriff ist das Bühnenbild. Einen merkwürdig verbauten Bretterverschlag stellt Regisseur Robert Rumpf als Wohnung auf die Bühne des English Theatre.

Markieren soll es ein amerikanisches Kaff in Pennsylvania. Hier jobbt Miriam Waslyk (Paula Bacon) als Kellnerin, um sich selbst und ihre Tochter durchzubringen, die einer Affäre mit ihrem Kunstprofessor entsprang. Der Erzeuger hat sich umgehend aus ihrem Leben verabschiedet, nicht ohne Folgen für das symbiotische Leben der beiden Frauen. Auf Dauer tragen deren Neurosen leider nicht den dünnen Plot.

Überhaupt gibt es recht wenig zu lachen. Dass die exzentrische Miriam ihr künstlerisches Heil inzwischen im Malen von variierenden Mondlandschaften sieht, geschenkt. Dass sie nach einer Liebe sucht, die vor den Augen ihrer schwer pubertierenden Tochter Gnade findet, hat eher das Zeug zum Drama.

Tochter Amanda ist mit ihrem neunmalklugen Bescheidwissertum bei Charlotte Croft eine überzeugende Nervensäge, die auch noch Zwiesprache mit einem eingebildeten Kumpel namens Randolph (Richard Mark) hält. Schon das strengt an, da müsste er nicht in einem albernen "Pirates Of The Caribbean"-Kostüm mit dem Säbel rasseln. Bevor Postbote Warren (Jonathan Magnanti) mit Gutherzigkeit und ermüdenden Ratespielen zu Amanda durchdringt, macht sich schon Langeweile breit. Unter allgemeinem Aufstöhnen deckt Amanda Warren mit einem handvernähten Prachtquilt zu. Der Rest ist Gähnen.

"Moon Over The Brewery" bis 30.6., jew. 20.00, English Theatre, Lerchenfeld 14, T. 227 70 89; www.englishtheatre.de