Docks. Man(n) trägt gern Hut in der deutschen Popszene, dafür reicht schon ein Blick nach Hamburg auf die Häupter von Udo Lindenberg, Jan Delay, König Boris oder Roger Cicero. Der Zylinder allerdings scheint nicht so en vogue zu sein, vielleicht weil Gitarren-Zottel Slash einfach unschlagbar einmalig damit aussieht.

Immerhin setzt sich die Erfurter Band Chapeau Claque beim heutigen Konzert im Docks zumindest dem Namen nach für den Klappzylinder ein, denn diese Kopfbedeckung, zu der stets Frack getragen werden sollte (oder wenigstens Schornsteinfegerkluft), steht für Stil, Eleganz und im musikalischen Sinn für Revue. Und die bislang frei veröffentlichten Alben der Band um Sängerin Maria Antonia Schmidt, "Hand aufs Herz" (2007), "Fabelweiss" (2008) und "Hab & Hut" (2011) kommen durchaus einer Revue gleich.

Zelebriert wird die Romantik und das Drama des klassischen Chansons, das atemlos fröhliche Prinzip Pop und die Verspieltheit elektronischer Details. Einzeln in den Hut gesteckt und kombiniert wieder hervorgezaubert. Das reichte schon für zwei sechste Plätze beim "Bundesvision Song Contest" der Jahre 2007 und 2009.

Chapeau Claque, The Dashwoods heute 20.00, Docks (U St. Pauli), Spielbudenplatz 19, Eintritt 15,-; www.chapeauclaque.net