Abenteuer: Die “Spy Kids“ stoßen in die vierte Dimension vor

4-D? Was ist das denn? Was hier großsprecherisch als "Aroma-Scope" angepriesen wird, ist eine olle Kamelle, denn schon John Waters hat in "Polyester" Gerüche freigesetzt. Doch die Rubbelkarte, die einem für "Spy Kids 4-D" im Verein mit der 3-D-Brille in die Hand gedrückt wird, verursacht bloß tagelang nervende Stinkefinger - ohne dass man wüsste, was es denn zu erschnüffeln gäbe.

Ein Werbegag, der allerdings nicht kaschiert, dass wir es mit einem enttäuschenden Kinofilm zu tun haben. Regie führte wieder, zum vierten Mal bereits, Robert Rodriguez, aber sonst ist einiges anders: kein Antonio Banderas und keine Carla Cugino, die Kinderspione Daryl Sabara und Alexa Vega wurden gegen Mason Cook und Rowan Blanchard ausgewechselt. Immerhin spielt jetzt Jessica Alba als Marissa Cortez Wilson mit - auch wenn sie mit ihrem lederbesetzten Ganzkörper-Trikot einen Tick zu sexy für diese Art von Familienunterhaltung ist.

Die Handlung dreht sich um einen Bösewicht namens Tick Tock (Jeremy Piven), der der ganzen Welt die Zeit stehlen will. Plötzlich ticken die Uhren schneller, jeder hat weniger Zeit. Marissa, ihr neuer Ehemann Wilbur (Joel McHale), die beiden Stiefkinder Cecil und Rebecca sowie die lütte Schwester "Spy Baby" müssen als Familie zusammenhalten, um den Zeitdieben das Handwerk zu legen. Zeitdiebe? Seit "Momo" kein originelles Thema mehr, zumal Rodriguez sich nicht für die Folgen interessiert. Stattdessen hetzt er eilig durch seine aufsehenerregende Uhrwerk-Sets und gibt ordentlich mit diversen Gadgets an. Immerhin: Der Begriff "Zeitbombe" erhält hier eine völlig neue Bedeutung.

+++-- "Spy Kids 4-D" USA 2011, 89 Min., ab 6 Jahren, R: Robert Rodriguez, D: Jessica Alba, Mason Cook, Rowan Blanchard, Joel McHale, täglich in den Cinemaxx- und UCI-Kinos; www.spykids4d.senator.de