Theater Zeppelin. Am besten lernt man doch, wenn man gar nicht mitbekommt, dass man jetzt gerade etwas lernt. Ein lehrreiches Stück ist Max Frischs "Andorra" allemal, es hat eine Moral und die aktuelle Brisanz ist ebenfalls inklusive. Und trotzdem macht es Spaß zuzuschauen. In dem fiktiven Städtchen Andorra ist eigentlich alles ganz gut so, wie es ist. Unter seinen Bürgern befindet sich auch der Junge Andrii, ein Jude, der aus dem antisemitischen Nachbarstaat gerettet wurde. Der Andorraner an sich hat im Prinzip nichts gegen Juden, trotzdem bleibt Andrii immer irgendwie anders. Der junge Außenseiter weiß selbst noch nicht so wirklich, wer er eigentlich ist oder sein will. Fest steht nur: Er gehört nicht dazu. Und so zerbricht er schließlich an den Vorurteilen seiner Umwelt.

Zum ersten Mal wurde Max Frischs Stück 1961 aufgeführt, es hat allerdings bis heute nichts von seiner Aktualität eingebüßt. Vorurteile gibt es immer noch, ob dumme Hartz-IV-Empfänger oder fanatische Moslems - Andorra ist überall. Wieder was gelernt.

Andorra Fr 27.5., Sa 28.5., So 29.5., jeweils 19.00, und Fr 3.6., 11.00, Theater Zeppelin (U Hoheluftbrücke), Kaiser-Friedrich-Ufer 27, ab 14 J., Eintritt 5,- für Kinder, Kartenreservierung unter T. 422 30 62; www.theaterzeppelin.de