Magazin-Kino. Wo war er nur gewesen, die vergangenen Jahre? Michael Sonntag erlebte einst "Sternstunden der Bedeutungslosigkeit" in Rocko Schamonis gleichnamigem Buch. Das war schon allerhand, und es war im Jahr 2007. Und dann? Abgetaucht. Jetzt hat Schamoni seine Figur, die so weit davon entfernt ist, ein Held zu sein wie ihr Autor von einem konventionellen Zeitgenossen, wieder aus der Versenkung heraus ans Licht der literarischen Öffentlichkeit geholt.

Heute kommt er ins Magazin-Kino und erzählt seine Geschichten.

"Tag der geschlossenen Tür" heißt der Roman, in dem Schamoni, dieser rebellische Entertainer und Liebhaber der Groteske, seinen Sonntag in den Dschungel des Alltäglichen schickt. Es ist eine Welt der Irrungen und Wirrungen, durch die Sonntag taumelt, als hätte die Woche nur Montage. Er hängt mit seinem Freund Novak ab, der wiederum regelmäßig an der Flasche hängt, er schreibt hier und da mal eine seltsame Kolumne für ein Magazin oder hockt sich in die ehrenwerte Kunsthalle und mimt den Museumswächter, bis die Ordnungskräfte auf den Plan treten. Was für Sonntag ein Gräuel ist, denn er ist der natürliche Feind aller ordnungsliebenden Systeme.

Einem großen Publikum bekannt wurde Rocko Schamoni vor Jahren mit seinem Roman "Dorfpunks", der Erfolge auch auf der Bühne und im Kino feiern konnte. Mit Michael Sonntag hat er einen Protagonisten erfunden, der das Heldensein ad absurdum führt. Und gerade deshalb einer werden kann.

Rocko Schamoni liest Fr 27.5., 20.30, Magazin-Kino (U Lattenkamp), Fiefstücken 8a, Eintritt 13,-