Das Bankhaus Sal. Oppenheim zeigte Werke, die bei Christie's unter den Hammer kommen

Hamburg. Ein farbenfroher Peter Doig fürs Kaminzimmer oder doch lieber den kleinen Gerhard Richter für den Flur? Wäre Andreas Gurskys "Fortuna Düsseldorf" nicht der Hingucker im Wohnzimmer? Fragen, mit denen sich mancher gut situierte Kunstliebhaber gestern in der Mittagspause rumschlagen durfte. Das Bankhaus Sal. Oppenheim am Harvestehuder Weg hatte zur Vorschau auf die Londoner Auktionen von Christie's geladen. Nur sechs Stunden lang, von 10 bis 16 Uhr, konnten 17 Spitzenwerke moderner und zeitgenössischer Kunst bewundert werden, die am 21. und 22. Juni in London versteigert werden - um danach vermutlich für immer in so manchem Privatbesitz zu verschwinden.

Diese Gelegenheit wollten sich viele nicht entgehen lassen: Christiane Gräfin zu Rantzau, Chairman von Christie's Deutschland, freute sich über das rege Interesse an der Mini-Ausstellung. Vor allem betuchte Kunden der Privatbank, aber auch Sammler von außerhalb waren in die opulenten Räumlichkeiten an der Alster gekommen. "Und mancher potenzielle Käufer hat sich auch schon für die Londoner Auktion angemeldet", verriet zu Rantzau.

Herrad Schorn, Spezialistin für zeitgenössische Kunst bei Christie's, ist es wichtig, dass Ausstellungen wie diese nicht nur Käufern die Möglichkeit geben, Werke vor der Auktion zu sehen, sie sollen auch für auktionsunerfahrene Kunstinteressierte die Hemmschwelle senken - sofern man denn in der Lage ist, mitzubieten. Das günstigste Werk der Ausstellung, das in London unter den Hammer kommt, ist Lucian Freuds "Man in a Spotted Jacket", das auf 30 000 Pfund geschätzt wird. Paul Klees "Tänzerin" dürfte bis zu drei Millionen Pfund bringen.